Baubranche in Not: Rentenwelle der Babyboomer stürzt kleine Unternehmen ins Chaos!

Die Baubranche steht vor einer erheblichen Herausforderung, da die Babyboomer das Rentenalter erreichen und große Lücken im Arbeitsmarkt hinterlassen. Bis Mitte des kommenden Jahrzehnts werden rund vier Millionen Erwerbstätige der Jahrgänge 1954 bis 1968 in Rente gehen, was besonders in der Bauwirtschaft spürbare Auswirkungen haben wird.

Viele Ältere möchten zudem vorzeitig in Rente gehen, wie eine Umfrage des Instituts für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) zeigt, wonach 31,3 Prozent der über 50-Jährigen früher aus dem Berufsleben ausscheiden wollen. Zahlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) bestätigen, dass mehr als die Hälfte der 2023 in Rente gegangenen Menschen das reguläre Rentenalter noch nicht erreicht hatte.

Dieser Verlust an erfahrenen Fachkräften und wertvollem Wissen trifft insbesondere kleine Bauunternehmen hart. Die Suche nach Nachbesetzungen dauert oft über sechs Monate und eine ordentliche Übergabe findet selten statt. Inhaber von Bauunternehmen und Kalkulatoren sind besonders betroffen, da sie für die Planung und Kostenschätzung von Projekten auf erfahrenes Personal angewiesen sind.

Einige Unternehmen haben spezielle Programme entwickelt, um das Wissen zu erhalten. Continental etwa nutzt einen Kompetenzpool erfahrener Fachkräfte, um bei Engpässen flexibel reagieren zu können. Lufthansa und Mercedes-Benz setzen auf die Weiterbeschäftigung von älteren Fachkräften, um den Wissenstransfer zu sichern.

Wirtschaftswissenschaftler Ulrich Walwei betont die Notwendigkeit, Arbeitsbedingungen an die Bedürfnisse älterer Mitarbeiter anzupassen. Flexible Arbeitszeitmodelle und mehr Gehalt könnten laut einer Umfrage der Techniker Krankenkasse (TK) ältere Erwerbstätige motivieren, länger im Beruf zu bleiben.

Für Bauunternehmen ist es daher entscheidend, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen und frühzeitig die Suche nach einem Nachfolger zu beginnen.