Die Bundesregierung will mit dem neuen „Gebäudetyp E“ die Wohnungsnot entschärfen. Das „E“ steht für einfach – und genau das ist das Ziel: weniger Vorschriften, weniger DIN-Normen, weniger Risiko für Streitigkeiten. Dadurch sollen Bauprojekte schneller, günstiger und planbarer werden.
📉 Problem heute: Wer baut, muss sich streng an die „anerkannten Regeln der Technik“ halten. Abweichungen sind zwar möglich, bergen aber das Risiko, später wegen Mängeln verklagt zu werden. Ergebnis: Viele Bauende halten sich lieber an alle Normen – auch an teure, die gar nicht zwingend nötig sind.
🔧 Der Plan: Ein gesetzlich definierter Gebäudetyp-E-Vertrag ermöglicht rechtssicheres, einfacheres Bauen. Das heißt:
– weniger technische Anlagen (z. B. Fensterlüftung statt komplexer Systeme)
– schlankere Konstruktionen
– dünnere Wände, wo es vertretbar ist
– weniger übertriebene Standards
🌍 Beispiele aus den Bundesländern zeigen, dass es bereits funktioniert: In Bayern sind Wände dünner erlaubt, in Hamburg muss der Keller nicht gedämmt werden, in Schleswig-Holstein darf ein Balkon nur als Stahlrahmen vorgehängt werden.
🏢 Bauindustrie begrüßt das Vorhaben: Der Hauptverband spricht von einem „richtigen Schritt“, kritisiert aber, dass die Regelung vorerst nur über ein spezielles Vertragsmodell funktioniert.
📅 Wie geht’s weiter? Bis Ende 2026 soll der fertige Gesetzentwurf stehen. Bis dahin wird mit Ländern, Wirtschaft und Praxis weiter abgestimmt.