Lehm spielt seit Jahrhunderten eine zentrale Rolle im Bauwesen und in der Architektur. Der Lehmbau erlebte in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung aufgrund immer nachhaltiger ausgerichteter Gebäudekonzepte.
Doch was ist der Unterschied zwischen Lehm und Ton? Und warum ist er so wichtig?
Klassischer Baulehm besteht zu über 90 % aus Sand mit geringen Anteilen an Schluff und Ton.
Ton ist ein Schichtsilikat, das in drei Formen mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften vorkommt: 2-schichtige, 3-schichtige und 4-schichtige Tonminerale.
Nur die 3-schichtigen Tonminerale besitzen die Fähigkeit, viel Feuchtigkeit zu regulieren. Dies liegt an ihrer enorm großen spezifischen Oberfläche von zirka 800m² je Gramm Mineral.
Zudem sind nur bei den 3-schichtigen Tonmineralen die einzelnen Schichten untereinander elektrostatisch vernetzt. Dies wirkt wie ein Magnet auf polare Stoffe wie Feuchtigkeit, Schadstoffe und Gerüche. Der Anteil an 3-schichtigen Tonmineralen liegt bei klassischem Baulehm bei max. 5%, darüber hinaus würde der Lehm auf Grund der Aktivitäten des Tons stark quellen, schwinden und reißen.
Obwohl der Anteil an 3-schichtigen Tonmineralen im klassischen Baulehm gering ist, beruhen die positiven Eigenschaften alleine auf den Fähigkeiten der 3-schichtigen Tonminerale, nicht der 2- und 4-schichtigen.
Der klassische Baulehm ermöglicht eine natürliche, einfache Feuchtigkeitsregulierung. So können Räume über Lehmflächen unproblematisch aktiv beheizt werden. Lehm eignet sich hervorragend für Oberflächen, die eine angenehme und natürliche Optik und Haptik bieten sollen. Zudem kann er mittlerweile als tragendes Bauwerk DIN-konform eingesetzt werden. In punkto Nachhaltigkeit ist er unschlagbar.
Beim aktiven Kühlen über Lehmflächen kommt es jedoch zu Problemen, da die kalte Oberfläche wie ein Feuchtemagnet wirkt. Somit kommt es recht schnell zu einer anhaltenden Standfeuchte an der kalten Oberfläche, da der geringe Anteil an 3-schichtigen Tonmineralen die Feuchtemengen nicht ausreichend genug abführen bzw. speichern kann. Die Gefahr von Schimmelbildung steigt!
Um dies zu vermeiden, müssen die Feuchtewerte permanent gemessen und die Kühlung rechtzeitig abgeschaltet werden. Zudem sollte man generell auf organische Zuschläge oder Bestandteile verzichten.
ArgillaTherm macht sich die besonderen Eigenschaften der 3-schichtigen Tonminerale zunutze und schafft es, durch die weitere Zusammensetzung und den einzigartigen Herstellungsprozess den Anteil an 3-schichtigen Tonminerale in ihren HUMID-Modulen auf über 50 % zu erhöhen.
Das ermöglicht, enorme Feuchtemengen aufzunehmen, zu speichern und wieder abzugeben, ohne dass es zu Quellungen, Schwindungen oder Rissbildungen kommt. Eine Kühlung im Dauerbetrieb mit einer Vorlauftemperatur von bis zu 6 °C ist möglich.
Link zu den HUMID-Modulen: