von Max Dudler
Einer mutmaßlich sterbenden Bauaufgabe setzte Max Dudler in Heidenheim ein bemerkenswertes Denkmal. Und dabei stellte sich lehrreich heraus, dass Stadtbibliotheken mitnichten die Zombies einer digitalisierten Medienwelt sind, sondern mitunter quicklebendige Institutionen.
Äußerst elegant und minimalistisch erstreckt sich der lange Baukörper der Stadtbibliothek Heidenheim am Willy-Brandt-Platz in Heidenheim. Optisch rahmenlose Fensterflächen sind das auffälligste Gestaltungsmerkmal der Fassade. Dazu passend wurden zwei anthrazitfarbene Industrie-Sektionaltore von Hörmann in die Fassade eingegliedert. Sie bilden die Zu- und Ausfahrt für die Tiefgarage. Vor allem die Zufahrt prägt die Fassade entscheidend, denn sie ist neben der perforierten Klinkerfassade und dem Panoramafenster des Erdgeschosses die einzige Öffnung auf der schmalen Stirnseite der Bibliothek. Die Ausfahrt wiederum befindet sich auf der Längsseite und wurde weniger prominent gestaltet. Dort kommen die Autos über die Rampe parallel zur Fassade aus dem Untergeschoss, die innerhalb der Kubatur in einem ausgeschnittenen Volumen mündet, das auch den Zugang zum Medienzentrum bildet. Das Tor bei der Ausfahrt ist also um 90 Grad zur Fassade gedreht und somit weitaus weniger prominent platziert als das bei der Zufahrt. Dennoch korrespondiert es mit den gleichfarbigen Türen im Eingangsbereich.
Katalog:
https://www.hoermann.de/portal/portal-48-lernen/de/lehrreich/
(Foto: HÖRMANN KG Verkaufsgesellschaft)